Viele wussten Bescheid

Die Entschuldigung vieler Mitarbeitenden der Alsterdorfer Anstalten nach 1945, sie hätten nichts gewusst, entspricht nicht den Tatsachen. Es gab viele Mitwisser, direkte Tatbeteiligungen wurden aber weder in den Alsterdorfer Anstalten, noch von der damaligen Justiz untersucht. Es blieb ab der Suspendierung von Dr. Kreyenberg und dem Rücktritt von Pastor Lensch.  

Die Mitwisserschaft geht aus einem Brief der Alsterdorfer Schwester Emma Allinger an die Oberin Förster vom Herbst 1945 hervor:

„Schw. Alma, Sie waren damals nicht allein die um diese staatlichen Maßnahmen wussten! Wir Schwaben erfuhren es aus der Heimat, in jedem Brief stands drin, und als wir dort waren, war man erstaunt, dass wir noch lebten u. arbeiteten bei den Armen. Von den Geschwistern Lutz hat es doch ein Bruder in Stetten erlebt, wie die armen Menschen zusammengetrieben wurden u. einen Stempel bekamen, wie Schlachtvieh.

Und 1941 warfen die Engländer das Flugblatt ab, das Sie mir abverlangten, auf dem namentlich aufgeführt wurde, welche Anstalten an der Reihe waren. Und nun sagen Sie zu uns, Sie allein hätten darum gewusst u. diese Not u. Last allein getragen.“

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