Die Kulturküche am Alsterdorfer Markt ist Mittelpunkt und Wahrzeichen der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. Das Haus wurde 1912 als Wirtschaftsgebäude mit Wasserturm errichtet und beherbergte die zentrale Küche und das Warenlager. Hier wurden in riesengroßen Bottichen die Mahlzeiten für die Bewohner*innen der ehemaligen Alsterdorfer Anstalten gekocht, in Wärmebehälter gefüllt und dann mit den typischen „Alsterdorfer Bollerwagen“ in die Wohnhäuser transportiert. An den Rand ihrer Kapazität kam die Großküche in der Zeit des 2. Weltkriegs, als zusätzlich tausende ausgebombte Hamburger vorübergehend auf dem Gelände untergebracht waren und ca. 4000 Mahlzeiten gekocht wurden. Lange Jahre wurde die heutige Kulturküche „Alte Küche“ genannt.
Das Gebäude verband das Nützliche, also die Versorgung der Menschen mit Essen, mit dem Schönen und Stattlichen, erkennbar in der besonderen Bauweise des Wasserturms. Schon von weitem ist das Gebäude aus rotem Backstein an seinem Turm zu erkennen.
Heute ist die Kulturküche kein Ort der Zentralversorgung mehr, sondern ein Ort der inklusiven Begegnungen und kulturellen Veranstaltungen. Hier wird Musik gemacht und Geburtstag gefeiert, es finden Kurse und Seminare statt. In dem Gebäude befindet sich auch eine Tagesförderung von der alsterdorf assistenz west.
Auch heute ist die Kulturküche zentraler Teil des Stiftungsgeländes und wurde zum sichtbaren Kern des 2005 umgestalteten Alsterdorfer Marktes. Das Haus symbolisiert den Übergang von der Anstalt zum inklusiven Stadtteil, von der Verwahrung von Menschen mit Behinderung zu einer vollen gesellschaftlichen Teilhabe.
Zukünftige Nutzung
Auch in Zukunft wird die Kulturküche ein Ort für Veranstaltungen und Begegnung bleiben. Rund um den Saal im Erdgeschoss wird das Gebäude barrierefreier gestaltet und um Büroflächen ergänzt.