Am 9. Mai 2022 eröffnete die Evangelische Stiftung Alsterdorf ihren Lern- und Gedenkort. Rund 180 Gäste waren bei der Einweihung dabei. Auch Hamburgs Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard war da.
Zunächst gedachten Angehörige, Mitarbeitende und Klientinnen in einem kurzen Gottesdienst den 513 Menschen mit Behinderung. Sie wurden bis 1945 aus den damaligen Alsterdorfer Anstalten verschleppt und getötet. Der Vorstand legte anschließend einen Kranz am neuen Lern- und Gedenkort nieder. Verschiedene Rednerinnen erinnerten in kurzen Beiträgen an die Leben der vielen Frauen, Männer und Kinder.
Im Mittelpunkt des Lern- und Gedenkortes steht das Altarbild von 1938. Menschen mit Behinderung werden dort nicht als gleichwertige Menschen dargestellt. Deshalb wurde das Wandbild im letzten Jahr aus der Kirche St. Nicolaus entfernt. „Wir wollen unsere Geschichte nicht verstecken, sondern sichtbar machen“, sagte Hanne Stiefvater, Vorständin der Evangelische Stiftung Alsterdorf. „Für uns ist das Bild ein Mahnmal, das uns an unsere Verantwortung für die Gleichbehandlung von Menschen mit Behinderung erinnert.“
Rund um das ausgestellte Altarbild gibt es Tafeln mit verschiedenen Informationen. Dort kann die Geschichte der Opfer nachgelesen werden. Außerdem berichten Menschen in kurzen Videos aus der damaligen Zeit.
Hier sind die Reden zum Nachlesen:
- Dr. Melanie Leonhard, Präses der Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration
- Hanne Stiefvater, Vorständin der Evangelischen Stiftung Alsterdorf
- Dr. Michael Wunder, Stabsstelle Vorstand der Evangelischen Stiftung Alsterdorf
- Philipp Stricharz, 1. Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Hamburg
- Antje Kosemund, Angehörige eines NS- Euthanasie Opfers aus Alsterdorf